Betrieb Versuchsanstalt

Bei der Versuchshalle handelt es sich um ein Labor für die Grundlagenforschung und Lehre, aber auch für die zweckgebundene, drittmittelfinanzierte Untersuchung von Projekten aus den Bereichen Wasserkraft, Hochwasserschutz und Gewässerrenaturierung. Es steht eine Versuchsfläche von 1'540 m2 zur Verfügung. Die 9 m hohe Versuchshalle ist für die Zu- und Rückleitung des für den Modellbetrieb benötigten Wassers unterkellert. An den Querseiten der Versuchshalle befinden sich diverse Infrastruktureinrichtungen für den Wasserkreislauf (Pumpen, Hochbehälter) und die Bewirtschaftung von Sand- und Kiesmischungen für den flussbaulichen Modellversuch (Silos, Siebanlage, Trocknungsofen). Die Werkstätten und Technikerräume stehen in einem Anbau zur Halle.

Die Versuchshalle verfügt über zwei grosse, voneinander getrennte Wasserkreisläufe, die das Wasser für den Betrieb der Modelle bereitstellen. Es wird unterschieden zwischen einem Klarwasser- und einem Trübwasser-Kreislauf. Der Klarwasserkreislauf erlaubt eine visuelle Zugänglichkeit der Strömung sowie spezifische Messungen. Bei Flussbaumodellen mit einer beweglichen Flusssohle und Sedimentbeigabe wird das Wasser durch Schwebstoffe getrübt. Diese Modelle werden an den Trübwasserkreislauf angeschlossen. Modelle der angewandten Forschung werden durch diese beiden grossen Wasserkreisläufe mit Klar- oder Trübwasser bedient. Die totale Ausbauwassermenge des Klarwassers beträgt 1′300 l/s, im Trübwasser sind es 300 l/s.

Die permanenten Versuchseinrichtungen für die Grundlagenforschung und Lehre, Kanäle oder Rinnen, besitzen eigene geschlossene Wasserkreisläufe. Speziell zu erwähnen ist der ethohydraulische Versuchsstand, der mit einer Kühlanlage zur Sicherstellung eines optimalen Temperaturmilieus für Fischversuche ausgerüstet ist.

Vergrösserte Ansicht: Versuchshalle für Wasserbau der ETH Zürich
Versuchshalle für Wasserbau der ETH Zürich

Da eine natürliche Flusssohle aus Geschiebe unterschiedlicher Zusammensetzung besteht, muss für jedes Flussbau-Modell eine eigene Geschiebemischung hergestellt werden. In Silos lagern Kies- und Sandfraktionen von unterschiedlicher Korndurchmesser für die Herstellung der Mischungen. Die Geschiebemischungen werden zur Nachbildung der Flusssohle sowie zur Beschickung während der Versuche verwendet. Ein grosser Maschinenpark steht für die vielen Arbeitsprozesse in der Geschiebebewirtschaftung zur Verfügung.

Vergrösserte Ansicht: Vollautomatisierte Siebanlage mit Beschickung, Taumelsieb und Mehrdecksieb. Die Siebanlage trennt die Sand- und Kiesfraktionen direkt in die Fraktionssilos.
Vollautomatisierte Siebanlage mit Beschickung, Taumelsieb und Mehrdecksieb. Die Siebanlage trennt die Sand- und Kiesfraktionen direkt in die Fraktionssilos.
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